Das Mofa (Moped+Fahrrad) Simson SL 1 ist eine Art Fahrrad von Simson mit einem 1,6 PS leistenden Ein-Gang-Motor.
Es wurde offiziell vom 20. Juli 1970 bis zum 31. März 1972 mit einer Stückzahl von 60.200 Exemplaren produziert, jedoch konnte wegen fehlender Druckgussteile aus Jugoslawien bis Mitte August kein Fahrzeug hergestellt werden. Das Mofa sollte diejenigen ansprechen, denen die Vogelserie zu teuer oder zu kompliziert war. Wegen des EVPs von 550 Mark wurde von vornherein hart kalkuliert und nur das Nötigste angebracht, wie zum Beispiel eine starre Vordergabel, die ursprünglich abgefedert sein sollte, dann aber doch aus Kostengründen herausgelassen wurde. Die abgefederte Variante gab es dann als „Mofa SL 1 S” ab Mitte August 1971 mit staatlicher Genehmigung. Trotz äußerster Sparsamkeit konnten die Ingenieure die Preisvorgabe nicht einhalten, deshalb kam das SL 1 dann für 695 Mark in die Läden. Anfangs sollten schmalere Reifen (20 x 2,00) eingebaut werden, die dann allerdings wegen (angeblicher) Überlastung von dem DAMW nicht zugelassen wurden. Somit verbaute man letztendlich Ballonreifen in der Größe 20 x 2,25. Der fahrtwindgekühlte 50-ccm-Motor M 51A konnte bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h beschleunigen und war mit einer Fliehkraftkupplung ausgestattet. Man konnte während des Fahrens mit Motorkraft ebenso mittreten, dazu befand sich auf der rechten Fahrzeugseite ein zweiter Kettentrieb. Erstmals in der Kraftfahrzeuggeschichte der DDR wurde eine Marktanalyse durchgeführt, die dann allerdings daneben ging. Die geringen Verkaufszahlen waren sicher auch durch die Notwendigkeit eines Führerscheins verschuldet. Im Frühjahr 1971 produzierte man bereits auf Halde und der Verkauf stagnierte. Die Firmenleitung glaubte an die Zukunft und legte bereits Pläne eines Nachfolgers, des SL 2 „top mofas” vor. Stattdessen beschlossen die Wirtschaftsstrategen den Produktionsstopp zum 31. März 1972. Der Motor wurde noch einige Jahre in Rasenmähern verbaut.